Die Gründung des MGV „Frohsinn“ Wittendorf e.V. verdanken wir heute dem Organisten und Kirchenchorleiter, Hauptlehrer Wild. Er konnte nach dem 1. Weltkrieg eine stattliche Zahl Männer für den Chorgesang begeistern, da vor dem Krieg hierfür schon der Grundstein gelegt wurde mit einer Zahl Sänger die sich besonders der geistlichen Musik widmete. Wild leitete den Chor bis 1924, danach litt der Chor an ständigen Dirigentenwechsel.
Die Gründung des Männergesang-vereins "Frohsinn" 1920
Obere Reihe: Georg Seeger, Karl Günter, Christian Vogt, Otto Giering, Matthias Haas, Matthäus Vogt, Christian Kober, Georg Eberhardt.
Mittlere Reihe: Matthäus Ziegler, Georg Ruoff, Andreas Ruoff, Friedrich Giering, Andreas, Wössner, Jakob Ruoff, Matthias Zürn, Gottfried Schmid, Johannes Ruoff, Andreas Schmid.
Untere Reihe: Wilhelm Walter, Georg Walter, Johannes Ruoff, Johannes Armbruster.
Die Chorarbeit wurde dann im Jahre 1927 bis 1931 eingestellt. Schließlich übernahm Christian Vogt die Chorleitung, und es fand wieder regelmäßige Probe statt. Da kein Probelokal zur Verfügung stand, wurde in den Privatenhäusern geprobt so z.B. in der Küferwerkstatt des Ehrenmitglieds Gottlob Walter. Später stellte die Gemeinde im Schulhaus einen Raum zur Verfügung.
Der zweite Weltkrieg bedeutete zwangsläufig erneut einen tiefen Einschnitt ins Vereinsleben. Die Einberufung der Vorsitzenden Andreas Wössner, Andreas Joos und Otto Giering, sowie des Dirigenten Paul Frey und vieler Sangesbrüder zum Kriegsdienst erschwerten die Aktivitäten. Nur noch 12–16 Sänger standen zur Verfügung, und schließlich kam der Verein ganz zum Erliegen.
Die Besatzungsmacht verbot nach Kriegsende zunächst Vereinstätigkeiten, doch allmählich konnte unter der Leitung von Hauptlehrer Bressler der Verein wieder Singstunden abhalten und mit dem Chor an die Öffentlichkeit treten. Einen richtigen Aufschwung erhielt der MGV „Frohsinn“ erst wieder 1960. Das ehemalige Gründungsmitglied Georg Seeger zusammen mit Bürgermeister Hubert Haas konnten anlässlich einer Versammlung im „Gasthaus Krone“ viele neue Mitglieder gewinnen. Hubert Haas wurde dabei zum Vorsitzenden gewählt und die Chorleitung übernahm bis 1965 Friedemann Beck.
50 jähriges Jubiläum des Männergesangverein "Frohsinn" am 26. -28. Juni 1971
In 26 Jahre Vorstandschaft von Hubert Haas wurde das Heimatfest sowie die Fahnenweihe 1966 und das 50 jährige Jubiläum mit 20 Gastvereinen gefeiert. Weitere Anlässe waren die Seefeste am Hubertussee sowie 1979 die Anschaffung einheitlicher Sängerkleidung. Hauptlehrer Missel aus Leinstetten war bis 1966 und Willy Huß bis 1972 Chorleiter.
Friedemann Beck und Willy Huß brachten den Chor auf ein hohes Niveau, so das es zu Aufnahmen einer Langspielplatte kommen konnte. Honoriert wurde auch das eifrige singen bei den Preisrichtern zu den regelmäßigen Gauliederfesten. Selbst bei der Volksmusikparade im Südwestfunk am 12. März 1981 unter der Leitung von Willy Seiler wirkte der MGV „Frohsinn“ mit.
Chorleitertätigkeit von 1973 bis 1975 übernahm Gottlob Rehfuß und ab dem Jahr 1975 wurde die Leitung wieder unter Willy Huß geführt.
Einen hohen Verdienst erwarb der MGV durch das gemeinschaftlich in Angriff genommenes Projekt „Kornspeicher“. Im Winter 1982/83 führten die Mitglieder unter großer Anstrengung mit großem Engagement die Renovierung und Ausgestaltung des Gebäudes durch, hierbei wurde die Vereinskasse arg geschwächt.
Das historische Gebäude des ehemaligen Klosters Alpirsbach aus dem Jahre 1502 ist noch eines der wenigen geschichtlichen Zeugnisse aus dieser Zeit vor dem großen Dorfbrand 1846. Dankeswerter Weise überließ die Fam. Ziegler vom „Gasthaus zum Löwen“ als Gebäudeeigentümerin die Räumlichkeiten für Chorproben und Vereinsarbeit.
1986 wurde unser Sängerkamerad Friedrich Nübel zum Vorstand gewählt und im gleichem Atemzug Hubert Haas zum Ehrenmitglied ernannt. In dieser Amtszeit führte der MGV im Mai 1990 sein 70 jähriges Jubiläum in der Laiberghalle mit großem Erfolg durch. Eine viertägige Wienfahrt ist allen Sängern unter Leitung des Vorstandes noch heute in Erinnerung.
Seit Februar 1991 ist Gottwald Seeger erster Vorsitzender des MGV „Frohsinn“ Wittendorf. Einen schweren Verlust erlitt der Verein mit dem plötzlichen Tod des Chorleiters und Ehrenchorleiters Willy Huß im April 1991. Gottlob Rehfuß aus Wälde half den Chor erneut als Dirigent aus, bis in kurzer Zeit mit Thomas Müller ein neuer Chorleiter gewonnen wurde. Er dirigiert bis heute mit großem Engagement den Chor.
Der MGV vor der Deutschen Botschaft in Washington.
Anlässe in dieser Zeit gab es sehr viele für den MGV, nur einige Eckdaten möchten wir heraus nehmen. 850 Jahrfeier Wittendorf, dabei wirkten einige Sänger als Benediktiner Mönche beim historischen Festzug mit. Doch der Höhepunkt im Vereinsleben bis heute ist zweifelsohne die nahezu zweiwöchige Konzertreise im Mai 1994, mit acht Konzerten quer durch Kanada und USA. Von Chicago, Detroit und Toronto über Washington ( mit Besuch des Weißen Hauses und der Deutschen Botschaft) nach Philadelphia und Neu-York.
Besuch auf der Pferderanch von Fam. Leckebusch.
Umfangreiche Besichtigungen sowie der Besuch bei Fam. Leckebusch, die uns alle auf Ihrer Pferderanch nahe zu Toronto zum Lunch einluden und Selbst die Filiale der Wittendorfer Firma Rovo-Chair in Toronto waren ein unvergessliches Erlebnis für alle Sänger.
September 1995 war ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben des MGV. Mit acht Gastvereinen feierte die Sängerschar zwei Tage lang in der Laiberghalle zu Wittendorf Ihr 75 jähriges Jubiläum. Ehrungen für 25 und 30 jähriger Tätigkeit im Verein wurden mehreren Sängern überreicht. Friedemann Beck als langjähriger Chorleiter wurde dazu herzlich eingeladen.
75 jähriges Jubiläum des MGV "Frohsinn".
Der Jahresausflug zur Partnergemeinde Harta nach Ungarn, war für den MGV als Botschafter von Lossburg ein tolles Erlebnis. Organisiert wurde die Fahrt von dem zweiten Vorstand Karl Graf, es gab viele neue Eindrücke vom Land und Leute sowie ihre Kultur. Mit einen Doppeldecker-bus wurden die 60 Personen begleitet von Andreas Feicht und der Chorleiterin Kataleen Teidert. Stadtbesichtigung von Budapest sowie Mitgestaltung des Pfingstgottesdienstes oder Angebotsmarkt am Donauufer mit folkloristischen Einlagen waren nur wenige Höhepunkte diesem Ausflug.
Aufnahme zum 80jährigen Jubiläum des MGV "Frohsinn".
Der MGV feiert sein 80 jähriges Jubiläum, so hieß es im Oktober 2000 in der "Laiberghalle". Concordia Glatten / Harmonie Dietersweiler, MGV Schopfloch und Wälde waren die mitwirkenden Chöre bei diesem Fest, auch die Jungsänger Wälde gaben einige Gute Beiträge zum Gelingen bei. Vereinsehrungen wurden durch Bürgermeister Schreiber, Ortsvorsteher Huss sowie Vertreter des Kniebis-Nagold-Gaues durchgeführt. Unter dem Motto – andere Zeiten – andere Lieder – der Frohsinn einmal anders, präsentierten sich einige jüngere Sänger des MGV Wittendorf mit einer Überraschung.
Bis zum heutigen Tag bereichert der MGV „Frohsinn“ Wittendorf durch seine Darbietungen örtliche sowie regionale Veranstaltungen. Die produzierte Weihnachts- CD ist bis zu diesem ausklingendem Jahr der vorläufige letzte Höhepunkt in der Ära von unserem ersten Vorstand Gottwald Seeger.